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Umwelt und Strafen: Überlegungen zum Ökozid

Strafe, wem Strafe gebührt

Anhaltend hohe globale CO2-Emissionen, Artensterben, Verschmutzung der Weltmeere, Abholzung der Regenwälder. Beim Thema Umweltschutz wird viel geredet und nur wenig getan. Das liegt nicht nur an Staaten und Konzernen, sondern letztlich auch an Menschen, die in deren Namen handeln. Daher wird immer öfter die Forderung laut, bei „Verbrechen gegen die Umwelt“ auch Einzelpersonen strafen zu können – wie das bereits bei schweren Menschenrechtsverletzungen möglich ist.

„Beim Thema Umweltschutz wird viel geredet und wenig getan. Die globalen CO2-Emissionen steigen auch gut vier Jahrzehnte nach allgemeinem Bekanntwerden des menschengemachten Klimawandels und seiner Auswirkungen weiter an, Tierarten sterben aus, die Weltmeere werden verschmutzt und Regenwälder abgeholzt.
An diesen Entwicklungen haben wir alle einen Anteil, von Konsumentinnen und Konsumenten bis hin zu transnationalen Wirtschaftsunternehmen und Staaten. Das Ausmaß ist freilich unterschiedlich: Der nachhaltigste Lebensstil eines Einzelnen bringt nur wenig, wenn Konzernbosse oder ranghohe Politikerinnen und Politiker Umweltschäden herbeiführen oder jedenfalls in Kauf nehmen.
Hier besteht eine doppelte Verantwortungslücke, auf nationaler und internationaler Ebene: Umweltkriminalität ist schließlich der viertgrößte Kriminalitätsbereich der Welt, vergleichbar mit dem Drogenhandel. Doch während es einen „Krieg gegen Drogen“ („War on Drugs“) gibt, fehlen gleichwertige innerstaatliche Straftatbestände für massive Verschmutzung, die Rodung von Wäldern oder die Ausrottung bedrohter Tierarten.
Völkerrechtlich gibt es das Verbrechen des Ökozids erst gar nicht: Während bei Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Angriffskriegen theoretisch (!) – also sofern die Zuständigkeitsvoraussetzungen erfüllt sind – alle Haupt-Verantwortlichen vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag landen können, steht die Umwelt damit unter keinem auch nur annähernd vergleichbaren Schutz.“

Ralph Janik
Umwelt und Strafen:
Überlegungen zum Ökozid
60 Seiten
Broschur
11,5 cm x 19 cm
€ 12,–
ISBN 978-3-902968-83-8

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